Peru

13.03. - 15.03. "in Peru..."
Und wieder mal an einem Freitag, den 13. wagten wir den Grenzübertritt in ein neues Land. Zwischen Arica (Chile) und Tacna (Peru) liegt der Grenzübergang Chacullata. Dort mussten wir noch ein paar zusätzliche Papiere ausfüllen, die man mal wieder nur zwischen Chile und Peru braucht. Auf der chilenischen Seite lief soweit alles reibungslos. Auf der peruanischen Seite eigentlich auch. Allerdings wollten die erst, dass wir all unser Gepäck vom Auto nehmen. Da konnte Katja nicht anders als laut zu lachen und zu sagen, dass das nicht möglich sei, sie aber sehr gern zur Inspektion auf unser Auto klettern könnten. Da schaute der Zollbeamte sparsam und schief und ein anderer warf einen schnellen Blick ins Innere. Noch die übliche Frage nach Gemüse und dann noch die Klärung der temporären Einfuhr des Autos und fertig. Hört sich schnell an, hat dann aber doch alles in allem fast 2 Std. gedauert. Man muss halt ab und zu anstehen... Beinahe wäre ich noch an dem Versicherungsbüro vorbeigefahren, aber Katja sah das noch rechtzeitig, so dass wir jetzt auch eine Haftpflichtversicherung für das Auto für Peru haben.  
Wir fuhren weiter, schauten auf die Uhr und plötzlich hatten wir 2 Std. gewonnen. Da war doch was... andere Zeit in Peru. Das bedeutet, dass es jetzt früher dunkel wird und der Sonnenuntergang gegen 17.30/18.00 Uhr ist. Die erste Nacht verbrachten wir wieder frei campend am WaWa KiKi Playa, kurz hinter Ilo. Sehr schön!
Eine Gruppe von Peruanern war auch dort und mit den Kindern konnte Jula am nächsten Tag noch ausgiebig spielen und ein bisschen in den Wellen planschen. Nachts erwachte der Strand zum Leben, denn er ist das natürliche Habitat von Krebsen (cangrejos)... es müssen Hunderte gewesen sein, die da um uns herum krabbelten und beim Lichtschein wieder in in ihren Sandhöhlen verschwanden.
Wir fuhren dann weiter bis Arequipa, aber nur um dort einzukaufen. Leider habe ich dort auf dem Supermarkt-Parkplatz eine kleine Mauer übersehen und jetzt haben wir eine Beule in der Beifahrerseite. Tür schliesst noch und die Zentralverriegelung funktioniert auch, ist aber natürlich ärgerlich. Von Arequipa aus fuhren wir dann wieder Richtung Meer, leider ne ganze Zeit lang bei Nacht, was anstrengend ist. Wir hatten uns dort als Ziel das Sun Valley Hotel bei Camana ausgesucht, wo wir die zweite Nacht in Peru verbrachten. Ein sehr schönes kleines Hotel, wo wir auf dem Parkplatz übernachten und die Klos, Duschen und den Pool mit nutzen konnten. Das Besitzer-Ehepaar war wirklich furchtbar nett.


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15.3 - 17.3. "Nasca - Von Mumien und Scharrbildern"

Die Fahrt nach Nasca führte teilweise entlang der Pazifikküste und dann ins Landesinnere. Aber immer noch eine furchtbar trockene Gegend. Kurz nach Abfahrt sahen wir am Strassenrand ein Pärchen mit einem Motorrad, was offensichtlich Probleme hatte. Wir drehten kurzerhand um und fragten, ob wir helfen könnten. Zwei Peruaner waren schon hilfsbereit dabei, an dem Motorrad herumzuschrauben. Selma (aus Norwegen) und Curtis (aus Kanada) hatten das Motorrad in Lima gekauft und fuhren ein bisschen auf den Spuren des Che duch Südamerika. Schlussendlich fehlte Öl und so wurde das Motorrad bei den Peruaner aufgeladen, wir nahmen Selma und Curtis mit und luden alles bei einer Tankstelle ab. Trotz Öl-Auffüllung sprang das Teil (noch) nicht wieder an und die beiden mussten auf einen Mechaniker warten, der erst am nächsten Tag wiederkommen sollte. Wir fuhren dann weiter. Kurz bevor wir in Nasca zu unserer Unterkunft fuhren besuchten wir den Cementerio de Chauchilla, wo man die gut erhaltenen Mumien der Nasca-Kultur besichtigen kann. Wir campten dann im ruhigen Innenhof des Hotels "La Maison Suisse", welches in der Nähe des Flughafens von Nasca liegt. Von dem Flughafen aus starten die kleinen Motorflugzeuge, um über die Nasca-Linien zu fliegen, die bestimmte Abbildungen von Tieren und andere geometrische Figuren zeigen. Der Flug dauert ca. 35 Minuten und kostet 70 US Dollar pro Person. Marcus und Jula flogen, Katja wartete am Boden. Marcus brauchte hinterher ein bisschen, damit sich der Magen beruhigte... aber es war sehr beeindruckend. Danach schauten wir uns die Stadt an und am Abend konnten wir einen englischen Vortrag im Planetarium des Nasca-Lines-Hotels über die Linien verfolgen. Die Deutsche Maria Reiche hat hier mehr als ihr halbes Leben die Nasca-Linien erforscht.

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17./18.3 "Anfahrt nach Cusco"

Am Mittag des 17.3. machten wir uns dann auf den Weg nach Cusco. Die Entfernung beträgt ungefähr 700km. Da wir dabei mehrere Pässe zwischen 3.900 und 4.400m zu überfahren hatten, splitteten wir die Anfahrt auf 2 Tage. Am 17.3. fuhren wir bis zum Tampumayu-Hotel beim kleinen Ort Chalhuanca. Die Fahrt ist kurvenreich und abenteuerlich. Einerseits wird es endlich wieder grün, andererseits regnet es gerade etwas mehr und bei den eng an den Hängen gebauten Strassen muss man aufpassen, denn ab und zu ist plötzlich hinter einer Kurve nur eine Fahrspur befahrbar, weil Steine auf die Strasse gefallen sind. Oder ein kompletter Erdrutsch hat die Strasse versperrt, man kann aber einspurig drüber fahren... oder durch eine Senke in der Strasse rauscht das Wasser den Berg hinunter und so kommt unser Landy in den Genuss einer Unterbodenwäsche. Da wir am ersten Tag die letzten anderthalb Stunden bis zum Tampumayu-Hotel (30 Soles die
leckeres Meerschweinchen! ;-)
Übernachtung) im Dunkeln fuhren, machten die Strassenverhältnisse nicht unbedingt Freude am Fahren. Und ab und zu steht dann auch nochmal eine Kuh oder ein Pferd oder eine Ziege oder.... auf der Strasse. Aber wir haben es gut geschaftt und bauten dann im leichten Regen das Zelt auf. Am nächsten Morgen gönnten wir uns ein leckeres Frühstück im Hotel (15 Soles p.P.). Am 18.3. kamen wir dann in Cusco an und fuhren erstmal durch die halbe Stadt, um in einem grossen Supermarkt wieder unsere Vorräte aufzufüllen. Anschliessend ging es zum bei Overlandern gut bekannten Quinta Lala-Camping in der Nähe der Inca-Stätte Sacsayhuaman. Bei unserer Ankunft stand schon der grosse LKW von Kurt und Elizabeth (Region Zug) und der Bus von Elia und Sabrina (Region Bern) hier. Kurz nach uns kamen dann noch Remo und Conny (Baselland) an. Fest in Schweizer Hand!



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19.3. - 23.3. "Cusco, heiliges Tal, Geburtstag und MachuPicchu"
Der 19.3. war ein ruhiger Tag mit viel Unterhaltung und Erfahrungsaustausch mit den anderen Schweizern. Am späten Nachmittag gingen wir mit Remo und Conny noch runter in die Stadt, um ein bisschen was enzukaufen und ein wenig Cusco zu sehen. Remo und Conny waren eine zeitlang mit Karin und Christian unterwegs, mit denen wir unser Ruta40-Abenteuer im Bus erlebt und hinterher in Los Antiguos ein Apartment geteilt hatten. Am Abend gab es leckere selbstgemachte Pizza. Danke an Remo! 
Am 20.3. erkundeten wir zunächst die nahegelegene Inka-Stätte Sacsayhuaman, bevor wir dann wieder runter nach Cusco in die Stadt gingen, um unsere Tour zum MachuPicchu zu buchen. Am 21.3. ging es dann um 9.00 Uhr los mit dem Reisebus in das Valle Sagrado (heiliges Tal), um die Inka-Ruinen von Pisaq, Chinchero und Ollantaytambo anzuschauen. Am Nachmittag stiegen wir dann in Ollantaytambo in den Zug von Inca Rail nach Aguas Calientes, wo wir im schlichten Hostal Las Rocas übernachteten. An Katjas Geburtstag standen wir um kurz nach 5.00 Uhr auf, um zeitig einen Shuttlebus zum MachuPicchu zu bekommen. Man kann auch 1-2 Std. Treppen laufen... muss man aber nicht. :-)
MachuPicchu selber war dann grossartig! Überwältigend die Ruinen und vor allem die Szenerie mit den umgebenden Bergen. Wir hatten auch sehr viel Glück mit dem Wetter, so dass es sich für uns auf alle Fälle gelohnt hat, die nicht ganz günstige Tour zu buchen. Jula machte das auch super und entwickelt sich zu einer kleinen Fotografin (mit meinem Handy und meiner kleinen Kamera kann sie mittlerweile gut umgehen). Sie war aber nach einer Zeit auch ziemlich müde, so dass sie ein kleines Schläfchen vor dem WaynaPicchu. Am Nachmittag assen wir dann in Aguas Calientes noch eine sensationell gute Pizza, bevor wir über den Basar schlenderten und um 19.00 Uhr die Heimreise mit Zug und Bus nach Cusco antraten. Erschöpft aber glücklich kletterten wir kurz vor Mitternacht wieder in unser Dachzelt.
Am 23.3. räumten wir (mal wieder) das Auto auf und gingen nochmal in die Stadt, um dort ein wenig Sightseeing zu machen und u.a. das Pflanzenmuseum zu besuchen. Das war allerdings wohl schon länger nach Pisaq umgezogen und so viel der Besuch aus (Lonely Planet updaten!). Abends haben wir dann in einer Trattoria lecker gegessen und kamen mit einem deutschen Pensionärspaar (Claudia und Gerhard) ins Gespräch, die die europäischen Wintermonate in Uruguay leben und Südamerika bereisen und ansonsten ihr Domizil in Konstanz haben. Wir haben uns toll unterhalten und sagen nochmal Danke für die EInladung zum Essen!
Anschliessend gings mit dem Taxi zum Campingplatz und... sch... Marcus verlor sein Handy im Taxi. Mist. Die Versuche, mit Katjas Handy vielleicht einen ehrlichen Finder zu erreichen brachten nichts mehr.

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24.3. - 25.3. "Puno, Titicacasee und die schwimmenden Inseln der Uros... und noch ein Geburtstag"
Früh morgens wollten wir ja eigentlich zum Titicacasee aufbrechen, aber auf Katjas Handy gab es in der Nacht einen Rückruf von Marcus Handy. Also nochmal probiert und tatsächlich meldete sich eine ehrliche Finderin, mit der sich Marcus dann an der Plaza de Armas traf und sein Handy zurückerhielt. Unglaublich. Glück muss man haben und natürlich gabs dafür Finderlohn. So sind wir erst gegen Mittag aufgebrochen. Nach rd. 6 Std. Fahrt kamen wir dann in Puno am Titicacasee an, wo wir auf dem Hotel-Parkplatz des 4-Sterne Hotels Sonesta Posadas del Inca unser Nachtlager aufschlugen. Dieses Hotel ist bei den Overlandern bekannt. Wir können hier in der Lobby entspannt und warm sitzen, das WiFi und die Toiletten benutzen. Zum Duschen dürfen wir die Angestellten-Dusche nutzen und Strom für den Landy gibts auch. Perfekt. 
Abends riefen wir dann in Deutschland bei Marcus Mutter an. Dort war es bereits nach Mitternacht und so konnten wir ihr als erste zu ihrem Geburtstag gratulieren. Sie hatte sich so sehr gewünscht, Nachricht von uns vom Titicacasee zu erhalten und nun haben wir es auch noch passend zum Geburtstag geschafft, hier zu sein. Am 25.3. selber besuchten wir die schwimmenden Inseln der Uros, Marcus ass die obligatrische leckere Forelle und auf dem einzigen schwimmenden Postamt auf dem höchstgelegenen schiffbaren See der Welt warfen wir dann die Geburtstagskarte für Julas Oma ein. Mal schauen, ob die noch vor unserer Rückkehr ankommt. Anschliessend ging es zurück und da Jula unbedingt noch eine Tretbootfahrt machen wollte, quälten sich die armen Eltern mit einem quietschenden und kaum lenkbaren Tretboot auf dem Titicacasee ab. Danach liefen wir durch die Stadt, um einerseits noch Spiritus auf einem Markt zu kaufen. Den gabs nach etlichen Nachfragen in einem kleinen Kiosk, und wurde uns aus einem Kanister abgefüllt. Danach noch in den Supermarkt, Vorräte auffüllen und in einer Casa de Cambio Soles in Bolivianos getauscht und zurück zu unserem Landy. Zum Abend gabs leckere heisse Hühner-Buchstabensuppe und Würstchen im Brötchen. 




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