Verschiffung

Vorgeschichte

Warum nicht vor Ort kaufen oder mieten und sich das Verschiffen sparen? 
  1.  Mieten ist für Kurztripps okay, aber für länger als 4 Monate und vor allem, wenn man mehrere Länder bereisen will, macht es keinen Sinn. Man muss dann zumeist immer schauen, ob die Vermieter nicht auch Ausschlussklauseln vorsehen und man in diverse Länder mit einem Mietwagen gar nicht einreisen darf.
  2.  Wir hatten also ganz ursprünglich vor, uns vor Ort unser Reisemobil zu kaufen. Also tummelten wir uns lange und ausgiebig auf diversen Internetseiten, die sich mit der Panamericana befassten. Wir waren auch ganz kurz davor, uns für einen Landy zu entscheiden, aber jemand anderes war schneller. Also suchten wir weiter. Entweder waren die Reisemobile aber zu gross und zu teuer oder dann wieder zu klein (meistens nur für 2 Pers. ausgelegt) und irgendwie wusste man nie so genau, was man bekommt. 
  3. Die Suche wurde also erweitert auf die DACH-Region. Mittlerweile war klar, dass es entweder ein Toyota Land Cruiser oder ein Land Rover Defender werden sollte. Schliesslich wurden wir über die website von ATW fündig und "Ben Landy" kam vom Zürichsee zu uns ins Furttal. 

Verschiffung

Nun war klar, wir werden verschiffen. Nach weiteren diversen abend- und nächtlichen Recherchen entschieden wir uns für die folgenden Optionen:
  • RoRo-Verschiffung von Hamburg nach Montevideo mit Grimaldi
  • Buchung erfolgte via SeaBridge 
Am 8. Nov. kam mein Schwager Thomas zu uns in die Schweiz. Er hatte sich netter-und glücklicherweise bereit erklärt, einerseits mit mir den letzten Schliff am Landy vorzunehmen und andererseits mit mir die lange Strecke nach Hamburg zu fahren. 

(Wie gut, dass er da war. Letzte kleinere Reparaturen erledigte er geschwind und gab mir noch so einige hilfreiche Tipps. Ausserdem testeten wir noch diverse Funktionen. Bei einer Sache war ich fast am Verzweifeln aber dank akribischer Fehlersuche konnte auch das behoben werden. Ich sag nur "Wasserfilter"... ;-)))

Am 11. November fuhren wir um 7.30 Uhr los, um tatsächlich schon 10,5 Std. später in Hamburg bei Katjas Cousin und Familie anzukommen, die uns dankenswerterweise für eine Nacht Unterschlupf gewährten. (Übrigens: Ohne deren älteste Tochter Claire gäbe es diesen Blog nicht!)
(Ben Landy schaffte auf der Fahrt tatsächlich sogar mal 140 km/h! Das, gepaart mit der Tatsache, dass ein Land Rover Defender sicherlich nie in einem Windkanal getestet wurde, machte sich dann in der Tankrechnung auf der Hälfte der Strecke bemerkbar. :-)

Am 12. November schliesslich ging es vom Nordwesten Hamburgs einmal quer durch die Stadt runter zu den Elbbrücken und zum Unikai. Die Strecke fuhr mein Schwager und ich lotste ihn durch das in Baustellen versinkende Hamburg. 
Das Prozedere am Hafen war dann eigentlich recht einfach:
  • Warnweste an und ab ins zweistöckige Bürogebäude (Terminal O'swaldkai, Schuppen 48). Im Parterre links im Aufenthaltsraum eine Nummer bei "Fahrzeuge" ziehen.
  • Warten bis die Nummer an der elektronischen Tafel aufgerufen wird und dann vom Warteraum links weiter in den 1. Stock an den angezeigten Schalter. Hier erhält man den "Passierschein" für das Hafengelände und weitere Anweisungen.
  • Anschliessend fährt man (allein, da nur eine Person auf das Hafengeände darf) zu den Einfahrten, scannt den Barcode des Passierscheins am dafür vorgesehenen Gerät und die Schranke öffnet sich.
  • Anschliessend gleich links abbiegen und danach wieder rechts, wo ein kleiner heimeliger Bürocontainer steht. Dort geht man dann rein und meldet sich zur Abgabe des Fahrzeugs. 
  • Die Mitarbeiter checken dann kurz das Auto, insbesondere ob sich gröbere Verschmutzungen daran befinden, nehmen die Fahrgestellnummer auf und weisen einem einen Stellplatz zu.
  • Dort fährt man dann hin und wartet noch auf den richtigen "Checker", der die eigentliche, vor allem äusserliche Bestandsaufnahme des Reisemobils macht. 
  • Er dokumentiert sämtliche sichtbaren Schäden am Auto, damit man hinterher nicht sagen kann, die Schramme vorne links war aber vor dem Verladen noch nicht da. (Ich sah mich schon bis abends hier stehen, denn an unserem schon zehn Jahre alten Landy ware diverse Schrammen und Beulen vorhanden. Auf meine Nachfrage, wie lange er wohl dafür bräuchte, sagte der Checker: Kein Problem, das ginge schnell. Sie brauchen in ihren Geräten nur die Stellen anzutippen, wo Schäden sind und welche Art, dann ist das in Nullkommanix eingegeben. Ausserdem glaube er, dass Land Rover per se die Autos gleich mit Beulen und Schrammen produzieren würde. Er habe jedenfalls bisher noch nix anderes gesehen. :-))
  • Anschliessend heisst es Tschüss sagen zum Landy und nochmal in den heimeligen Bürocontainer, um den Schadenbericht (bei uns 3 DIN A4-Seiten!) zu unterschreiben, den Ablieferschein zu erhalten und den Autoschlüssel zu deponieren.
  • Dann wieder runter vom Hafengelände, Warnweste aus, Taxi rufen und fertig.
Am 16. November wurde Ben Landy auf die Grande Cameroon verladen. Um 22.30 Uhr legte das Schiff in Hamburg ab.

Zur Nachverfolgung, wo sich ein Schiff gerade befindet, schaut am besten bei "marinetraffic".

3 Kommentare:

  1. Heute, 23.11., Trackingzeit: 21:20 Uhr.
    Die Grande Cameroon ist einige Seemeilen vor Dakar. Geplante Ankunft ist der 24.11. und geplante Abfahrt der 25.11.,also voll im Zeitplan.
    Anschliessend wird der Atlantic überquert. Nächste Häfen, die angelaufen werden sind die brasilianischen Städte Vitoria, Rio de Janeiro und Santos bevor dann unser Zielhafen Montevideo kommt.

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  2. Heute, 02.12., Trackingzeit: 17:40
    Das Schiff hat bereits seinen ersten brasialianischen Hafen wieder verlassen und ist kurz vor Einlaufen in Rio de Janeiro.
    Unglaublich pünktlich gemäss Zeitplan unterwegs... ein bisschen Verzögerung darf es ruhig haben. Wir fliegen ja erst in 10 Tagen hinterher...

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  3. Heute, 05.12., Trackingzeit: 22:09
    Alle brasilianischen Häfen erledigt und nun kurz vor Montevideo, wo das Schiff wohl morgen einlaufen wird.
    Dann hoffen wir mal darauf, dass der Hafen gute geschützte Stellplätze bietet, bis wir da sind.

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