Bolivien

26.3. - 27.3 "Motorprobleme und Copacabana/Titicacasee"
Am 26.3. ging es von Puno weiter Richtung peruanisch-bolivianische Grenze. Ziel war Copacabana. Nach einem Drittel der Strecke ging plötzlich der Motor aus. 10 Min. gewartet und der Motor sprang wieder an. Kurze Zeit später ging er wieder aus. Das war im Ort Acora. Also dort den einzigen Mechaniker konsultiert, der zunächst auf verstopften Dieselfilter oder Dieselpumpe tippte. Doch beides war okay. Trotzdem wechselten wir vorsichtshalber den Dieselfilter. Er meinte, dass es etwas mit der Batterie zu tun haben könnte. Wir fuhren weiter und kamen auch gut an der Grenze an. Dort war so ziemlich nix los. Nachdem wir selber Kopien vom Fahrzeugausweis und von Marcus' Pass machen musste, was uns 2 Bolivianos kostete, wurde erst die Zollabfertigung für Ben Landy gemacht. Er darf offiziell 70 Tage im Land bleiben. Anschliessend ab zur Migracion, wo wir die Einreisekarten ausfüllten. Danach mit dem Zolldokument in den nächsten Raum, um auf der Rückseite einen Stempel von der Polizei zu erhalten. Das sollte 5 Bolivianos kosten. Wir hatten entweder einen 10er-Schein im Angebot oder 3 Bolis Münzgeld. Der Polizist konnte den 10er nicht wechseln und so gab er sich mit den 3 Bolis zufrieden. na dann... Und weiter ging es bis Copacabana, wo wir auf der Wiese des Hotels Gloria campierten. Kosten: 70 Bolivianos (ca. 10$). Abends schauten wir uns den Ort mit Marktständen an und gingen noch lecker Essen in eine von Argentiniern geführte Pizzeria. Am nächsten Tag packten wir wieder alles ein und schauten uns den Ort und den Titicacasee bei Tageslicht an. Für Jula und Marcus gabs noch neue Hüte. 😉 Mittags dann ging es weiter nach LaPaz. Das Auto bzw. der Motor machte keine Zicken mehr. Wir hatten dann an der schmalsten Stelle des Titicacasees noch das Auto mit einer "Fähre" auf die andere Seite zu bringen... das war sehr abenteuerlich, wie vielleicht auf dem Bild zu sehen ist.


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27.3. - 31.3. "LaPaz, alte Bekannte und Motorprobleme"
Wenn Peru schon herausfordernd war, was den Verkehr anbetrifft, so setzt Bolivien nochmal einen drauf. Nach LaPaz kommt über den Vorort oder besser der Vorstadt El Alto, wo auch der Flughafen liegt. Ohne Hupen und mutiges vorwärtsfahren nach dem Motto 'jetzt komm ich!' kommt man hier nicht voran. Katja krallte sich mehr als einmal im Sitz fest, während Jula seelenruhig malte. Marcus hupte. Zum Glück hatten wir uns vorher noch eine Umfahrung von LaPaz selber rausgesucht, so dass wir in den Verkehr dieser Stadt nicht eintauchen mussten und schliesslich wohlbehalten im Hotel Oberland in Mallasa ankamen. Dies liegt ca. 15km vom Stadtzentrum entfernt. Am Samstag dann fuhren wir mit dem Taxi in die Stadt und bildeten uns u.a. im Coca-Museum weiter. Zurück führen wir mit der Seilbahn bis in die Südzone, wo wir mal wieder einen Grosseinkauf im Supermarkt tätigten, den wir mit dem Taxi dann zu unserem Campingplatz brachten. Am Sonntag war Ruhetag angesagt, denn in ganz Bolivien waren Regionalwahlen und es herrschte Fahrverbot sowie Verkaufsverbot für Alkohol. Das freute Jula ungemein, denn so konnte sie mit Papi sehr lange im Hotelpool spielen. Am Montag dann trafen wir uns mit einem alten Mitstudenten von Marcus, der hier an der deutschen Schule seit 2011 stellvertretender Schulleiter ist. Nach einem entspannten Austausch bei Kaffee und Kuchen ging es abends zurück ins Oberland und der Tag klang mit einem vorzüglichen Käsefondue aus. Am Dienstagmorgen dann sollte es weitergehen Richtung Sucre, doch das Auto machte uns einen Strich durch die Planung. Wir kamen mit diversen Unterbrüchen vielleicht 20-30km weit, bevor wir uns entschlossen, umzukehren und einen Mechaniker aufzusuchen, weil der Landy immer wieder ausging. Leider blieben wir dann endgültig liegen, so dass mal wieder ein Abschleppdienst hermusste, der uns zu einer Werkstatt brachte. Dort hatte man zwar wenig Ahnung von Land Rover, dafür um so mehr von Elektronik und tatsächlich fanden sie heraus, dass ein Wackelkontakt in einem Relais war, das für die Zündung des Motors zuständig ist. Das wurde repariert und wir fuhren, weil es nun schon wieder Abend war zurück zum Oberland. Diesmal aber nahmen wir uns ein Hotelzimmer. Morgen dann starten wir einen erneuten Versuch, um nach Sucre zu kommen. 👍
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01.04. - 04.04. "Ojo del Inca und Sucre"
Der Landy läuft. Keine weiteren Zicken mehr. Wir kamen sehr gut durch, so dass wir am 1. April rd. 520km bis zum Ojo del Inca fuhren. Das ist ein kleiner Kratersee mit rd. 30 Grad warmen Wasser. Nachdem wir hörten, dass schon verschiedentlich Leute hier Selbstmord verübt hatten und uns das Drecksloch nicht wirklich zum Baden einladend aussah, sparten wir uns das Vergnügen eines heissen Bades. Wir übernachteten hier und machten uns dann weiter auf den Weg nach Sucre, der uns an Potosi vorbei führte und wo wir bis Ostersamstag blieben. In Sucre hatten wir den besten Stellplatz Boliviens: In einem Garten bei Alberto und Felicidad mit kleiner Küche, kleinem Bad und überhaupt ein Platz zum sich zu Hause fühlen! Sucre ist für uns die schönste Stadt Boliviens und wahrscheinlich neben Cusco auch einer der hübschesten, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Wir sahen eine Karfreitagsprozession durch die Stadt, schauten uns das Franziskanerkloster an und waren sehr lange im grossen Simon Bolivar-Park, wo Jula ausgiebig spielen und... mal wieder malen konnte. An beiden Abenden gingen wir im Kultur-Café-Berlin essen, wo wir uns mit Simon aus Lörrach unterhielten, der gerade spanisch büffelte. Ihm wünschen wir weiterhin eine gute Reise durch Südamerika.


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04.04. - 05.04. "Fahrt nach Uyuni, Salzhotel, Salar de Uyuni und einmal wild campen"

Am Ostersamstag ging es weiter nach Uyuni, eine rd. 350km lange Fahrt, die uns zunächst zurück nach Potosi brachte und dann über eine Hochebene mit toller Natur und tollen Ausblicken führte. Eine super ausgebaute Strasse und eine der schönsten Fahrten, die wir hatten. Diese Strecke auf der Ruta 5 können wir nur jedem empfehlen. Auf dem Weg begegneten uns das französische Päarchen (Bordeaux/Paris) mit ihrem weissen Nissan, welches wir in Cusco und in La Paz auf dem Campingplatz getroffen hatten. Angekommen in Uyuni wurde getankt und das erste und wahrscheinlich auch letzte mal die Reservekanister gefüllt, bevor wir nach Colchani weiterfuhren und uns für eine Nacht im Salzhotel Cristal Samana einmieteten. Am Abend assen wir dort - leckere Suppe, Hühnchen und Schokopudding. In Ermangelung eines TV-Anschlusses wird eine umfangreiche Sammlung an DVD´s angeboten. Nachdem der Trickfilm für Jula nicht ging, sahen wir uns Life of Pi an. Okay, aber für Jula vielleicht doch etwas zu schwere Kost. Apropos Kost: Das Frühstück war etwas gewöhnungsbedürftig mit Keksen und Kuchen und einer Zuteilung der Pan tostados... da musste man(n) des Öfteren nachfragen, um satt zu werden.. ;-). Nach dem Frühstück ging es auf den Salar de Uyuni - den grössten Salzsee der Welt. Wir fuhren rd. 70 km weit bis zur mit Kakteen bewachsenen Isla del Incahuasi. Diese zu besichtigen kostet 30 Bolis p.P. Marcus und Jula hatten mal wieder Hunger und so wurde dort ein leckeres Mittagessen mit Huhn, Lama, Reis, Gemüse und Quinoa-Suppe eingenommen. Anschliessend wurde die Insel erkundet, was bei der Grösse nicht viel Zeit einnahm. Man wurde mit tollen Ausblicken auf den Salar belohnt. Nach der Fahrt auf dem Salar war für den Landy eine ordentliche Autowäsche fällig, die er in Uyuni bekam, so dass er uns nicht unter dem Hintern wegkorrodiert. :-). Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg in Richtung San Cristobal, einen kleinen Ort, der auf dem Weg zur Lagunenroute liegt. Da es entsprechend spät war, fanden wir einen Platz zum campen kurz vor Sonnenuntergang und kurz vor San Cristobal.

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06.04. - 07.04. "Die Lagunenroute"
Nachdem wir entspannt an unserem freien Campingplatz gefrühstückt hatten, ausgeschlafen waren und alles eingepackt war, ging es weiter Richtung der Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa. Der Eintritt in das Naturreservat kostet 150 Bolis p.P., für Jula natürlich wieder frei. Wir freuten uns auf die so viel gepriesene ´Lagunenroute´. Offiziell wird sie "Ruta de las Joyas altoandinas" genannt und führt von Uyuni in Bolivien bis San Pedro de Atacama in Chile. Weniger befahren ist ein Teilstück, welches nach Tupiza führt. Sie durchquert den äussersten Südwesten Boliviens durch Wüstengebiete und gilt als hart, unberechenbar und sehr abgelegen. Dabei bewegen wir uns hier zwischen 3.400 und mehr als 5.000m. Also genau das Richtige zum baldigen Abschluss unserer fast 5 Monate dauernden Reise und für den Defender sein quasi "natürliches Habitat". :-) Okay... wir geben zu, dass wir gehörigen Respekt vor der Tour hatten, denn wie sich herausstellen sollte, sind die Schotter- und Sandpisten sehr herausfordernd und verlangten uns und dem Landy einiges ab. Wir wären nicht die ersten, die auf dieser Route einen Reifenwechsel vornehmen müssten. Aber um es vorwegzunehmen: ben Landy und seine Reifen haben alles gut überstanden. Nach dem Eintritt in das Naturreservat fuhren wir Richtung Laguna Colorada. Auf der Strecke begegneten uns immer wieder die Touren, die meistens von San Pedro de Atacama aus starten und 3 Tage dauern. Wir waren die einzigen Reisenden, die mit dem eigenen Auto unterwegs waren. Bei der Laguna Colorada angekommen konnten wir hunderte von Flamingos beobachten. Im "Refugio" übernachteten wir in einem 5-Bett-Zimmer, denn der Wind pfiff so stark und kalt, dass eine Nacht im Dachzelt kein Spass gewesen wäre. Zusammen mit rd. 20-30 weiteren Tour-Reisenden, die auf die übrigen Mehrbettzimmer aufgeteilt waren, genossen wir das ursprüngliche und spartanische Ambiente der Quechua sprechenden Indigenas im Hochland Boliviens. Am nächsten Tag ging es weiter. Erstes Ziel war der bolivianische Zoll - auf 5.033m, wahrscheinlich das höchstgelegene Zollamt der Welt. Dort meldeten wir den Wagen offiziell aus Bolivien ab. Sehr entspannt war es dort oben und da wir uns schon einige Zeit auf Höhen zwischen 3.000m und 5.000m bewegten, machte uns der Stop auch nicht viel aus. Anschliessend ging es zu dem nahegelegenen Geothermie-Feld "Sol de Manana", wo es zischte, blubberte und rauchte. Danach machten wir uns auf den Weg zu den Lagunen ´Blanca´ und ´Verde´. Der davor aufragende Vulkan Licancabur verleiht der sonst eher tristen Naturkulisse das gewisse Etwas. Nicht weit entfernt von diesen beiden Lagunen ist der Ausgang aus dem Naturreservat und 5 km weiter überquerten wir die Grenze von Bolivien nach Chile. Die Ausreise war ein Akt von 10 Minuten. Die Einreise in Chile erfolgte dann rd. 50 km weiter und 2.000 Höhenmeter tiefer in San Pedro de Atacama.

...weiter gehts auf der Chile-Seite
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Fazit Bolivien:
Ein Land mit Gegensätzen, toller Natur und freundlichen, meistens offenen Menschen. Wir haben weder die viel beschriebene korrupte Polizei oder Grenz- und Zollbeamte erlebt, noch wütende touristenhassende Menschen. Wir nehmen des Weiteren die Erfahrung mit, "richtig" off-road unterwegs gewesen zu sein aber auch, dass uns dies auf der Lagunenroute grösstenteils nicht wirklich Spass gemacht hat.  

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