Uruguay

16.12. - 18.12.
Am Dienstag ging es dann mit der Fähre nach Uruguay. Es gibt zwar eine Direktverbindung nach Montevideo, aber das kostet auch entsprechend, so dass wir nach Colonia übersetzten. Der einstündigen Fährfahrt schloss sich eine 3-stündige Busfahrt nach Montevideo an. Dort angekommen nahmen wir ein Taxi zu unserer Unterkunft Posada Al Sur, die sich in der Ciudad Vieja von Montevideo befindet.
Von hier aus sind alle noch zu erledigenden Behördengänge gut fussläufig zu absolvieren. Da die Migraçion bereits geschlossen hatte, gingen wir zum Grimaldi-Agenten, um das Frachthandling zu bezahlen und den Frachtbrief (B/L = Bill of Lading) abzuholen. Normalerweise bekommt man den Frachtbrief spätestens 2 Wochen nach Ablegen des Schiffes nach Hause zugeschickt. Wir haben aber auf Rat von Seabridge zugestimmt, dass der Frachtbrief direkt in Montevideo ausgedruckt wird. 
Bei Grimaldi angekommen wurden wir nett begrüsst, um dann ein paar Minuten später zu erfahren, dass die keine Info hatten, dass sie die B/L ausdrucken sollten. Ohne B/L bekommt man das Auto nicht aus dem Hafen. Da es jedoch schon 17.00 Uhr und in Deutschland bereits 20.00 Uhr war, konnte das nicht mehr geklärt werden.
Also hiess es bis zum nächsten Tag warten und zwischendurch ne schnelle Email an Seabridge, damit die auch ein wenig nachforschen, wo die Info hängengeblieben war.
Am Mittwoch musste ich mich früh zur Migraçion bewegen, um ein Certificado de Llegada zu bekommen, welches man für den Zoll braucht. Nach 90 Minuten Schlange stehen hatte ich das Dokument. Genau zu dem Zeitpunkt rief Grimaldi an und sagte, dass alles okay sei und ich meine B/L abholen könne. Pffft... einmal tief durchatmen... Mit der B/L gings dann noch zu Universal Shipping, die auch noch nen Stempel auf das Dokument machten (für einmal, ohne etwas bezahlen zu müssen...).
Damit waren die wesentlichen Behördengänge erledigt und es stand noch der Gang zu unserem Zollagenten Eduardo Kessler aus, dem ich die Dokumente plus Kopie des Passes und des Fahrzeugscheins brachte. Mit ihm waren wir auch bereits im Vorfeld in Kontakt und so ging das relativ schnell. Eduardo sagte, er würde sich sofort daran machen und die Zollangelegenheiten regeln. Er ging davon aus, dass wir das Auto dann am nächsten Tag abholen können.
Also genossen wir den Rest des Tages einen schönen sonnigen Tag in Montevideo.
Abends kam dann die Email von Eduardo, dass wir uns am nächsten Tag so gegen 14.00 Uhr an der Puerta del Puerto treffen.
Am Donnerstag war es also so weit: Treffen am Hafen, wo wir dann noch Thomas&Kerstin kennenlernten, die ebenfalls die Dienste von Eduardo in Anspruch genommen hatten und ihren Truck abholen wollten. 
Eduardo fuhr uns dann mit seinem kleinen Lieferwagen bis zum Standplatz und dort war er "Ben Landy"... ein bisschen eingestaubt, aber alles dran und drin. Auch den Wassertank hat niemand abgeschraubt... ;-)
Da das Schiff ja deutlich früher angekommen war, als gedacht, war die freie Standzeit von 7 Tagen überschritten und wir mussten US$ 200.- zusätzlich zahlen. Aber das haben wir gern gemacht, denn die Herren haben ja auch gut aufgepasst. 
Anschliessend fuhren wir das Auto vor bis zum Zoll, um das letzte wichtige Dokument zu bekommen, so dass wir auch in Uruguay offiziell fahren dürfen und dann... ja dann fuhren wir aus dem Hafen und rein ins Abenteuer. Das erste Mal unterwegs auf südamerikanischen Strassen!
Das Gepäck holten wir von unserer Unterkunft ab und fuhren dann rd. 80 km gen Osten entlang der Küste bis zum Campingplatz "Paraiso Suizo".

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19.12. - 21.12.
Der Freitag war bei 30 Grad super geeignet, um das Auto in Ruhe einzurichten und die Sachen umzupacken. Jula hatte mittlerweile sofort Freundschaft geschlossen mit den beiden Mädchen (Mira und Caro) der Nachbarsfamilie aus Belgien. Besser kann eine Reise nicht beginnen und unser Dachzelt wurde schnell zur Spielhöhle. Die Mutter Mike war uns sehr behilflich und wir durften unser Essen bei ihr in den Kühlschrank stellen, da ich einerseits zunächst nicht das Kabel fand und als ich es dann hatte, war es zu kurz. Aber mittlerweile habe ich das Auto umgeparkt und der Kühlschrank läuft.
Am Samstag dann lernten wir Jeanette kennen, die mit ihrem Mann 1,5 Jahre unterwegs war und auf deren Blog ich kurz vor unserer Abreise gestossen war. Es ist also z.Zt. sehr kurzweilig.
Achso, erwähnte ich schon, dass Pläne dafür da sind, um geändert zu werden. Wir werden noch ein bisschen in Uruguay bleiben. D.h., Weihnachten werden wir wohl hier am Strand verbringen. Sobald es dann wieder nach Argentinien geht, geht's mit neuen Nachrichten auf der Argentinien-Seite weiter.
Euch allen einen schönen 4. Advent! 

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22.12. - 25.12.
Nun doch noch kurz hier ein paar Neuigkeiten. 
Nachdem es einen Tag und eine Nacht ordentlich gestürmt hatte und wir somit gleich das Zelt auf Sturmtauglichkeit prüfen konnten, haben wir uns nach 4 Nächten im Paraiso Suizo auf in den Parque Santa Teresa gemacht. Dort blieben wir 3 Nächte und genossen zu Heiligabend den herrlichen Strand, trafen einige andere Reisende, die uns gute Tipps für die noch zu bereisenden Länder gaben und kamen mit den Einheimischen ins Gespräch. Den Park an sich haben wir uns gar nicht so sehr angeschaut, da ich noch weiterhin damit beschäftigt war, die Verstaumöglichkeiten im Auto zu optimieren. Das dient einerseits dafür, das schnell einsetzende Chaos einigermassen im Griff zu behalten und andererseits sollen die Handgriffe bspw. für die Zubereitung des Frühstücks möglichst schnell vonstatten gehen. Wir üben noch und werden besser.
Heiligabend schmückten wir unseren Landy mit der mitverschifften Lichterkette und lauschten den zarten Klängen unser just an diesem Tag neu angereisten Nachbarn, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, den gesamten Zeltplatz zu beschallen. Stille Nacht geht anders, aber Batchata, Merengue, Salsa, Bossa etc. zu Weihnachten war auch mal ganz schön. Jula jedenfalls tanzte vergnügt auf ihrem Stuhl mit.
Am 25. schliesslich brachen wir von der Küste auf, um uns gen Westen zur argentinischen Grenze zu bewegen.
Unser Ziel war es, die Stadt "Mercedes" zu erreichen und meine Co-Pilotin Katja hatte dazu den kürzesten Weg direkt durch das uruguayische Mittelland auf der Ruta 14 auserkoren. Dünne gelbe Linien auf der Karte sagen etwas von Schotterpiste... und so war es dann auch. Rd. 4 Std. ging es über rotbraune und lehmgelbe Schotterstrassen. Zwischendurch waren auch mal Teilstücke asphaltiert, aber das Gros war Wellblechpiste... fast... denn ein Teilstück war Schlagloch an Schlagloch. Nachdem ich voher noch mit 80-90 km/h fahren und die Geländetauglichkeit des Landys testen konnte, war jetzt nur noch max. 50 km/h möglich und teilweise geschicktes Umkurven der Schlaglöcher.
Es ist eine Reise der "ersten Male" und so lernte ich Ben Landy besser kennen und er mich. Und nebenbei war es heute ein guter Offroad-Kurs... zwar (noch) nicht mit allem Schnickschnack (Sandpiste etc.), aber doch mit einigem und ich bin ganz froh, dass wir das gut überstanden haben... Katja und Jula wohl auch.
Unterwegs konnten wir die weiten Uruguays ermessen mit extensiver Viehwirtschaft, grosser Holzproduktion, tollen Landschaften mit unzähligen Vogelarten ein wahres Paradies für Ornithologen (Nandus, Reiher, Tauben, Wachteln, Spechte, Schwalben, Greifvögel, natürlich Papgeien und ich bin mir sicher auch Kraniche gesehen zu haben...). 
Wir haben es nicht mehr bis Mercedes geschafft und sind nun in Durazno gestrandet. Hier haben wir uns ein Hotelzimmer mit Frühstück gegönnt. Unser Weihnachtsmahl haben wir bei El Pepe eingenommen. Wie lecker doch so ein Cheeseburger und Fritten sein können, wenn man über 5 Stunden im Auto gesessen hat...
Morgen gehts dann weiter nach Argentinien. Das erste Mal Grenzübertritt mit Auto... wir sind gespannt.

 ...weiter gehts auf der Argentinien-Seite...

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16.4. - 18.4. "Rückkehr nach Uruguay - Montevideo und..."
Als wir unsere Reise hier starteten war der ursprüngliche Plan, bis nach Ecuador zu kommen und Ben Landy dort ggf. zu verkaufen. Wie nun der Reiseverlauf mit der kurzen "Stillegung" des Autos gezeigt hat, haben wir Ecuador nicht mehr in Betracht gezogen, wohl aber den Verkauf des Autos. Aber die wenigen Interessenten hatten dann auch wenig Interesse und so werden wir Ben Landy wieder mit zurücknehmen.
Nach der Grenzüberquerung zickte er auch leider wieder. Probleme mit dem Getriebe. Dies hat uns nun veranlasst, Ben Landy in einer Garage in Montevideo unterzustellen, bevor wir ihn am Freitag, den 24. April in den Hafen zur Rückverschiffung bringen. In Montevideo selber kamen wir im Hostel "Los Jardines Colgantes de Babilonia" unter. Marcus kümmerte sich um die Rückverschiffung und Katja schmiedete die Pläne für die restlichen verbleibenden Tage.


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18.4. - 22.4. "Punta del Diablo - Disfrutar a la Playa"
Am Mittag bestiegen wir den Bus in Montevideo, der uns 5 Stunden später in Punta del Diablo absetzte. Wir hatten Jula (und uns) zum Ende nochmal Strand versprochen und so sind wir nun hier gelandet. Im Surferparadies am Ende der Saison. Wir sind im ganzjährig geöffneten Hostel El Diablo Tranquilo Playa Suites und geniessen gutes sonniges Wetter und tolle Strände. Jula könnte wahrscheinlich ihr Leben lang Sandburgen bauen und Sandkuchen backen. Uns fällt hier das Lied "Ich liebe das Ende der Saison" von Reinhard Mey ein und die ganze Reise lang haben wir ohnehin "Verdient" von Grooveminister gehört. :-)))
Ach ja... und Jula hat die letzten Tage voller Inbrunst "Nimm mich mit" von 2Raumwohnung mitgesungen. So haben wir uns das gedacht und wir hoffen, dass sie sich das bewahrt. Aber nicht, dass ihr denkt, es gab nur deutsche Liederkost. Bei Shakira hat Jula ebenfalls ordentlich mitgesungen!  

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22.4. - 24.4. "Hasta la proxima Uruguay!"
Zurück vom wundervollen Strand in Punta del Diablo checkten wir wieder im Hostel "Los Jardines Colgantes de Babilonia" ein. Diesmal in der "Suite". Am Donnerstagvormittag gings dann in die Garage, wo wir Ben Landy untergestellt hatten. Der wurde mittlerweile einer gründlichen Wäsche unterzogen und auch im Innenraum glänzte er. Wir nahmen die Sachen raus, die wir für die letzten Tage noch brauchen werden und dann verstauten wir im Wagen alles so, dass der Wagen bereit für die Rück-Verschiffung ist. Am Freitag dann fuhr Marcus den Wagen in den Hafen von Montevideo. Der Grimaldi-Agent kümmerte sich um die Zollformalitäten und ne knappe Stunde später war alles erledigt. Danach gings zum Bus-Terminal und mit dem Bus nach Colonia del Sacramento, wo wir mit der Fähre (Seacat) dann nach Buenos Aires übersetzten. Tschüss Uruguay! Es war schön hier!



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2 Kommentare:

  1. Es freut uns zu hören das ihr die erste große fahrt gut überstanden habt und sich Marcus etwas mehr mit Ben Landy vertraut gemacht hat noch viel Spaß und viel spaß noch

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  2. Ich bin völlig beeindruckt !!! Macht weiter so !!! Ich wünsche Euch von ganzem Herzen ein frohes, glückliches , zufriedenes und vor allem gesundes neues Jahr ! Habt ganz viel Spaß und viele tolle Erlebnisse und Begegnungen...werde Eure reise weiter mit großem Interesse verfolgen . Merci , dass wir dabei sein dürfen !!! Und irgendwann , liebe Katja , musst Du mir dann noch einmal ganz viel von Eurer abenteuerlichen Reise persönlich berichten, heißt, wir müssen uns sehen ;) passt gut auf Euch auf !Liebe Grüße und Hasta pronto ...die Sandy

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